Wappen

Stadtgemeinde
Kitzbühel

Hinterseer Ernst sen.

GEBOREN: 27. Februar 1932
Bewerb: alpin
Bild: Ernst Hinterseer


Beste Resultate:
1950 Tiroler Jugendmeister
1953 1. Rang Zakobane RS
1. Rang Schruns RS
1954  
Österreichischer Meister im Riesenslalom
Teilnahme bei der WM in Aare/Schweden
1. Rang Zermatt, Gornergrat-Rennen Abfahrtslauf (1. verdiente Geld)
Wintersportwochen Garmisch/GER - 2 x 2. Rang hinter Toni Sailer
1955 
1. Rang Hohe Mut - Rennen in Obergurgl RS (schwerster RS)
1. Rang Hochsölden
Slalomsieger beim Grand Prix von Chamonix
Abfahrtssieger beim Gornergratderby
Slalomsieger beim Gornergratderby und in der Kombination
Sieger im Spezialslalom in Nuria
Sieger im Spezialslalom in Rochers du Naye
1956 Olympische Winterspiele in Cortina, 6. Rang RS
Saison '56 insgesamt 12 x 2. Rang
Österreichischer Meister in der Kombination
1957
1. Rang Krippenstein-Rennen RS
Slalomsieger am Semmering
Slalomsieger beim Gornergratderby
Riesenslalomsieger in Zakopane
Sieger im 1. Slalom in Meribel
Sieger im 2. Slalom in Meribel
Riesenslalomsieger in Zürs
Kombinationssieger im Gornergratderby
1958  
Sieger beim Krippenstein-Riesenslalom
Slalom- und Kombinationssieger beim Fairplayderby in Lenzerheide
Sieger beim Gotschna-Riesenslalom in Klosters
1959 
Sieger im Slalom um den "Goldenen Schild von Wallberg"
1960  
Squaw Valley/USA Olympische Winterspiele/FIS Weltmeisterschaften:
GOLD im Salom
BRONZE im Riesenslalom

3-facher Gewinner vom Zürsersee-Rennen
2-facher Gewiner vom Gornergrat-Rennen/Zermatt (A und SL)
1963  
Profi- Gesamt-Weltmeister

Beruf:
Aufgewachsen als Bauernbub hat Ernst den Beruf seines Vaters ergriffen. Ernst wuchs auf dem Bauernhof Lebenberg und auf der Seidlalm bei seinen Eltern auf. Er begann eine Lehre als Zimmerer, bedingt durch seine Skisport-Karriere musste er die Lehre abbrechen. Im Sommer hatte er auf dem elterlichen Anwesen und auf der Seidlalm als Senner gearbeitet.
1952 - 1960 Aktive Karriere
1961 Promoter der Skifirma Kneissl in Japan
1961 - 1967 Profi-Rennsport in USA und Japan
1961 Bau der Pension "Hinterseer" am Fuße des Hahnenkamms
1968 - 1971 Betreuer von Sohn Hansi
1972 - 1974 ÖSV Techniktrainer
1974 - 1976 DSV Techniktrainer
1976 Bau der 1. und einzigen Tennishalle in Kitzbühel
1976 - 1988 Besitzer und Betreiber der Tennishalle Kitzbühel
1978 - 1985 Betreuer von den Söhnen Ernst und Guido im Skirenn- und Tennissport
1988 Verkauf der Tennishalle an den Tennisclub Kitzbühel
1992 - 1997 Vorstand im Tourismusverband Kitzbühel

Ehrungen:
1952 Silbernes Leistungsabzeichen des Kitzbüheler Ski Club
1955 Goldenes Leistungsabzeichen des KSC
1960 Goldenes Ehrenzeichen des KSC für besondere Verdienste
1992 Goldenes Abzeichen mit Diamant für besondere Verdienste um den
Tourismus in Kitzbühel des TVB Kitzbühel
1997 Goldenes Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich
Auszeichnungen vom ÖSV, TSV, ASVÖ
2008 Ehrenring der Stadt Kitzbühel

Wunsch: Gesundheit und noch einige Jahre mit den Enkelkindern
trainieren und Vorbild sein dürfen, mit seiner Frau das Leben
geniessen können.
 
Erinnerungen:
Obwohl die Nachkriegszeit sehr schwer war und viele Menschen Hunger und Elend erlebten, ist es Ernst durch seine Arbeit auf dem elterlichen Bauerhof immer gut gegangen. Butter, Milch, Brot, alles was gesund ist, war vorhanden.
1954 hat Ernst Hinterseer in Zermatt beim Gornergrat-Rennen sein erstes Geld verdient: SFR 1.000,00 und eine Uhr.
Während seiner aktiven Karriere hat sich Ernst Hinterseer zweimal schwer verletzt; 1958 zog er sich bei einem Sturz einen Beinbruch beim Training für das Kandahar-Rennen in St. Anton zu. Ernst wollte unbedingt nach Hause und hat sich sein Bein mit Gips nur stabilisieren lassen und fuhr, schwerverletzt, mit dem Autobus 5 Stunden nach Kitzbühel zu seinem Arzt Dr. Plahl und wurde sofort in das Krankenhaus eingewiesen. Durch eine Embolie kam es zu einer lebensgefährlichen Situation!

Semmering: Zu dieser Zeit wurden die Österreichischen Meisterschaften von nicht weniger als 50.000 Zuschauern besucht. Bereits um 7 Uhr kamen die Fans mit Autos und Autobussen von der nahegelegenen Hauptstadt Wien und dem gesamten Niederösterreichischen, Steirischen Raum zu den Skirennen.

Flughafen Aspang: Ernst Hinterseer wurde als Tester für einen beinharten Stahlkanten-Test engagiert. Der Tester Ernst wurde von einem Flugzeug, auf Skier mit der neuesten verdeckten Kante, über die Rollbahn gezogen. Die Funken sprühten aber Ernst hat diese Tests gut überstanden. Für die gefährliche Arbeit erhielt Ernst damals öS 20.000,--.

1953 wurde ein Teil vom Kitzbüheler Wunderteam in die Türkei zu einem Einladungsrennen eingeladen. Abteuerlich war die Reise, Ernst hatte U$ 50,-- bei sich, die in den finsteren Irrwegen Istanbuls sofort und unfreiwillig einen neuen Besitzer gefunden haben.

1956 vor den Olympischen Winterspielen (Cortina/ITA) war der Stress nicht gering:
Montag von Megève/FRA über Kitzbühel nach Wien. Dienstagvormittag Vereidigung, Nachmittag Einkleidung und am Abend wurden die Olympiateilnehmer von den damaligen Staatsmännern Raab und Fiegl in die Oper eingeladen. Müde von den Anstrengungen der vergangenen Tage ist Ernst in der Oper eingeschlafen. Bereits um 0:20 Uhr ging es mit dem Zug schon wieder zurück nach Kitzbühel, dort fand am Nachmittag ein Training auf der Streif statt und am Samstag und Sonntag waren bereits die Olympischen Bewerbe in Cortina.
                                     
1957 in Wengen waren nicht weniger als 9 Österreicher unter den ersten 10!
Schwer zu fahren war immer das "Kasermandl" Rennen in Innsbruck. Eine schwierige Strecke! Aber dieses Rennen wurde nicht ausgelassen.
Anderl Molterer, Toni Sailer, Hias Leitner und Ernst sind meistens mit dem Zug zu den Rennen gefahren. Einer von den Dreien oder Vieren war aber immer "Schwarzfahrer". Das so ersparte Geld wurde gerecht geteilt.